Employer Branding: Wie Sie in Social Media den Bewerber überzeugen


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Sie suchen nach neuen kompetenten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für Ihr Unternehmen? In der Ära Web 2.0 ist es selbstverständlich, dass Sie dafür (auch) online inserieren. Das aber ist keine nachhaltige Maßnahme. Besser wäre es, wenn Jobsuchende Sie schon kennen und unabhängig davon, ob Sie gerade aktiv nach Verstärkung für Ihr Team suchen, darüber nachdenken, sich bei Ihnen zu bewerben.

 

Dieses Ziel erreichen Sie mit Employer Branding. Damit ist die Kunst gemeint, nach außen und innen ein bestimmtes Bild des Unternehmens als Arbeitgeber zu vermitteln. Nach außen hilft gelungenes Employer Branding, den Typ Mitarbeiter anzuziehen, der am besten zu Ihnen passt.

Nach innen ist gutes Employer Branding eine Säule der Unternehmenskultur. Im Idealfall wird damit unter Angestellten das Gefühl der Zugehörigkeit gestärkt. Konzerne wie Google, Apple oder auch Bayer bieten eindrückliche Beispiele dafür, wie Employer Branding aussehen kann. Aber auch für KMUs ist die Profilierung als Arbeitgeber sinnvoll, immerhin konkurrieren auch sie mit anderen Unternehmen um qualifiziertes Personal.

 

Social Media eröffnet Ihnen nun zahlreiche Möglichkeiten, als Arbeitgeber aus der Masse hervorzustechen und potentielle Neuzugänge zu überzeugen. Gleichzeitig können Sie über diese Kanäle dafür sorgen, dass über Ihr Unternehmen gesprochen wird – und im selben Zug darauf Einfluss nehmen, wie darüber gesprochen wird. Hinsichtlich Image und Recruiting-Prozess kann die Präsenz in den sozialen Netzwerken daher große Vorteile bieten.

 

Kennen Sie sich selbst
Ihre Employer Brand wird natürlich nicht dadurch aufgebaut, dass Sie die ganz Großen einfach kopieren. Sie müssen sich klar machen, wer Sie selbst als Unternehmen sind, damit Sie wissen, wer die Menschen sind, die Sie für sich gewinnen wollen. Machen Sie sich klar, wo die Besonderheiten für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bei Ihrem Unternehmen liegen. Standort, Hierarchie, Flexibilität, Familienfreundlichkeit sowie die Unternehmensphilosophie und -kultur als solche können Felder sein, in denen Sie punkten. Rationale Argumente wie gutes Gehalt, sind bei dieser Analyse zweitranging. Wichtig sind Alleinstellungsmerkmale, die auf emotionaler Ebene überzeugen. Wenn Sie bereits über eine Angestelltenschaft verfügen, können Sie diese auch befragen, um herauszufinden, was es bedeutet bei Ihnen zu arbeiten. Andernfalls kann es auch hilfreich sein, sich von einer auf Employer Branding spezialisierten Agentur beraten zu lassen. Der Blick von außen kann sehr aufschlussreich sein.

Die Analyse der eigenen Besonderheiten hilft auch, keine leeren Versprechungen zu machen. Sie profitieren von diesen in Bezug auf Mitarbeiterbindung nicht. Auf der anderen Seite vermittelt Ihre Employer Brand auch Werte und Erwartungen, so dass es den richtigen Kandidaten leichter gemacht wird, sich für Sie zu entscheiden und Ihre Bedürfnisse in ihren Bewerbungen zu berücksichtigen.

Versuchen Sie in jedem Fall authentisch zu wirken, denn Authentizität nimmt in Sachen Employer Branding eine ebenso zentrale Rolle ein wie im Umgang mit Social Media. Den gewünschten Effekt erzielen Sie nämlich nur dann, wenn Selbst- und Fremdwahrnehmung, Corporate Image und Corporate Identity übereinstimmen.

 

Kennen Sie Ihre Zielgruppe
Es reicht nicht zu wissen, dass man die Besten der Besten haben will. Sie müssen wissen, wer die Besten für Sie sind und wie Sie sie am besten erreichen. Erst dann kann eine entsprechende Social-Media-Strategie entwickelt werden. Kann ein großer Teil der Zielgruppe über Xing erreicht werden? Und wenn ja, gibt es Gruppen, in denen sich potentielle BewerberInnen tummeln und in denen Ihre Annonce nicht untergehen würde? Ist Ihr Büroalltag instagram-tauglich inszenierbar und kann die Zielgruppe damit erreicht werden? Wäre es nicht großartig, wenn Menschen auf Basis Ihrer Instagram-Fotos entscheiden würden, dass sie bei Ihrem Unternehmen arbeiten wollen? Wie sieht es mit Facebook, LinkedIn, Twitter, YouTube und vielleicht auch Snapchat aus?

Ganz gleich, welche Social-Media-Plattformen die Richtigen für Sie sind, lernen Sie ihre Stärken und Schwächen kennen und nutzen! Vernetzen Sie sich! Posten Sie regelmäßig Content, der Ihre Zielgruppe begeistert! Und behalten Sie die Klickzahlen und die Anzahl eingehender Bewerbungen im Auge, um Ihre Strategie bei Bedarf anzupassen.

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Employer Branding auf Social Media – Beispiele
Natürlich nutzen Sie die von Ihnen gewählten Sozialen Netzwerke, um auf freie Stellen aufmerksam zu machen. Das ist allerdings nur eine Art, an seinem Arbeitgeberimage zu arbeiten. Sie können auch…

 

… die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen selbst zu Wort kommen lassen: Ob in Videos oder über Bild und Text, der O-Ton aus dem Unternehmen ist ein hervorragendes Testimonial. Beliebt sind Videos, die den Azubi-Alltag zeigen oder Fotos, die dem Betrachter wortwörtlich die Möglichkeit geben, sich ein Bild von der Arbeit im Unternehmen zu machen. Die mit Social Media betrauten Volontäre oder Trainees gelegentlich in der Ich-Form schreiben zu lassen, kann ebenfalls eine gute Idee sein.

 

…Offline-Kampagnen online bekannt machen: Sie sponsern einen Nachwuchswettbewerb, veranstalten einen Girls’ Day, sind mit einem Stand auf der nächsten Jobmesse vertreten, organisieren einen Firmenlauf? Informieren Sie Ihre Follower und Abonnenten – im Vorfeld, live (zum Beispiel via Tweets) und im Nachhinein darüber.

 

…den Kommunikations-Kanal in umgekehrter Richtung nutzen: Lassen Sie die Jobsuchenden und Interessierten, Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Fragen und Feedback über Social Media zu Ihnen kommen. Seien Sie auch online als Ansprechpartner für sie da.

 

Die Konsistenz macht’s!
Ihre Employer Brand ist nicht die einzige Facette Ihres Unternehmerprofils. Nach außen hin muss sie mit der Corporate Identity übereinstimmen, nach innen mit dem Corporate Image. Konsistenz garantiert hier Glaubwürdigkeit. Die Konsistenzfrage stellt sich aber auch in Bezug auf interne und externe Kommunikation des Unternehmens, sowie auf den Umgang mit Stakeholdern. Ein klassisches Beispiel für die Problematik wäre in diesem Fall das Unternehmen, das in Kundenrichtung kommuniziert: „Wir sparen, wo wir können, um euch das günstigste Produkt zu bieten!”, auf der anderen Seite aber versucht, Talente mit sicheren und gut bezahlten Arbeitsplätzen anzulocken. Sie sollten darauf achten, dass Ihre Arbeitgebermarke mit allen anderen Aspekten der Unternehmensmarke im Einklang steht – online wie offline.

 

Zusammengefasst:
Gelungenes Employer Branding bringt zusammen, was zusammen gehört: Ihr Unternehmen und die zu diesem passenden Arbeitskräfte. An Social Media führt der Weg nur dann vorbei, wenn Sie Ihre Zielgruppe auf anderen Kanälen besser erreichen. In Zeiten, in denen mindestens eine webaffine, talentierte Generation rund um die Uhr mit dem Smartphone online ist, ist das allerdings unwahrscheinlich. Als Kommunikationskanal tragen Social-Media-Plattformen zudem nicht nur zu Ihrem Image bei, sondern können die Unternehmenskultur bereichern und stützen helfen.

Wenn Sie Ihrer Arbeitgebermarke online Profil verleihen möchten, müssen Sie großen Wert auf Authentizität und Kohärenz legen. Ebenso müssen Sie im Vorfeld Ihre Stärken und Alleinstellungsmerkmale definieren, um sich klar zu machen, was Sie als Arbeitgeber attraktiv macht und was Sie tun können um attraktiv zu bleiben oder noch attraktiver zu werden. Auch Ihre Zielgruppe muss klar definiert werden, um Sie mit Content zu versorgen, der bei ihr zündet. Aber bedenken Sie: Jedes Netzwerk hat seine Eigenheiten!

 

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Über den Autor Thomas Klußmann
Thomas Klußmann ist Geschäftsführer der Gründer.de GmbH. Er berät Startups, KMUs und Selbstständige auf dem Weg zum erfolgreichen Business.

Bereits 2002 spezialisierte sich der Entrepreneur auf Online-Marketing. Sein Knowhow erwarb und erweiterte Thomas Klußmann jenseits seines Vertriebsmanagement- und Business-Administration-Studiums bei diversen Unternehmen. Hier leitete und etablierte er eigenständige Projekte und verantwortete schließlich auch einen hohen sechstelligen Jahresumsatz für ein stark expandierendes Internet-Unternehmen.

Im Frühjahr 2013 initiierte Thomas Klußmann die contra Conversion und Traffic Konferenz, die bis heute jährlich stattfindet.


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15. Juli 2016 - Verfasst von Thomas Klußmann

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