„Der Kandidat ist perfekt, aber zu teuer!“


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Susanne Ottmar, selbstständige Personalberaterin im Bereich Executive Search und begeisterte Blogleserin, kommentiert hin und wieder mit interessanten Ansätzen, und ich bin immer so beeindruckt von ihren Einträgen, weil sie die Gabe hat, Dinge auf den Punkt zu bringen. Vor ein paar Wochen schrieb sie mir Folgendes:

Bei meiner Arbeit höre ich oft den Satz: „Der Kandidat ist perfekt, aber zu teuer.” Das hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich vermute, dass die meisten Firmen ihr Gehaltskonzept auf der Gegenleistung eines „B” festlegen. Man hat ein Gehalt und bekommt dafür eine vertraglich festgelegte Mindest-Gegenleistung – wenn man so will „Dienst nach Vorschrift” – etwas, das man standardmäßig erwarten kann. Man will aber einen „A”-Kandidaten haben, den es für ein „B”-Gehalt nicht gibt.

Interessanterweise sind viele Firmen bereit, einem „C” eher zuviel zu bezahlen bzw. würden ihm nicht das Gehalt kürzen, auch wenn er nicht die volle Leistung abliefert. Auf der anderen Seite sind viele Firmen nicht bereit, einem „A” auch ein „A”-Gehalt zu bezahlen. Ein „A” fängt also einkommenstechnisch als ein „B” an.

Er erbringt überdurchschnittlich gute Leistungen für ein „B”-Gehalt. Viele Firmen fangen spätestens hier an Fehler zu machen. Der „A” muss jetzt kämpfen, weil er – nachdem er erst einmal in Vorleistung gegangen ist, indem er eine ganze Zeit für ein „B”-Gehalt gearbeitet hat. Er bekommt eine Gehaltserhöhung nicht freiwillig. Das Unternehmen hatte ja bisher auch eine „A”-Leistung für ein „B”-Gehalt und das soll so bleiben.

Sehr oft höre ich dann den Satz, wenn es um die Kandidaten geht. „Wir können uns nicht durch einen Einzelnen die Gehaltsstrukturen im Unternehmen verderben lassen.” Warum nicht? Einen „A” zu finden und zu haben ist etwas Besonderes, was sich nicht mit den anderen Mitarbeitern vergleichen lässt. Der “A” wird sauer und geht, ein neuer „A” muss her. Doch spätestens jetzt muss das Unternehmen mehr Geld ausgeben, denn warum sollte ein anderer „A” wechseln wollen? Warum nicht das Gehalt der „C” nehmen und auf die „A” verteilen? Eine Investition in die Zukunft.

Was denken Sie? Wie viel ist Ihnen ein A-Mitarbeiter wert?


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23. Mai 2013 - Verfasst von Jörg Knoblauch

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