Laut einer Gallup Studie, die vor Corona entstanden ist, halten sechs Millionen Beschäftigte in Deutschland nichts von ihrem Arbeitgeber, weil sie von Führungskräften genervt sind. Der Wunsch nach guten Vorgesetzten gehört zur Top-5 der Dinge, die Mitarbeitern wichtig sind. Was Chefs sonst noch wissen sollten – und was sie tun können.
Das Ergebnis der Gallup Studie, die 2019 erstellt wurde, ist leider keine Überraschung. Denn dass Millionen Mitarbeiter innerlich gekündigt haben, zeigen Gallup Umfragen bereits seit Jahren.
Gallup Studie zum Mitarbeiterengagement
Die Gallup Studie zeigt, dass vor Corona sechs Millionen Mitarbeiter nur widerwillig zur Arbeit gingen. Das heißt, 16 Prozent aller Arbeitnehmer „arbeiten“ auf C-Niveau. Was das für Ihr Unternehmen bedeutet, rechne ich Ihnen in diesem Film kurz vor.
Dieser Zahl stehen 15 Prozent gegenüber, die angeben, sich emotional sehr stark mit ihrer Firma verbunden zu fühlen. Das sind die A-Leute, die wir uns als Chef wünschen und die uns durch die Krise tragen. Dazwischen hängen laut Gallup Studie rund 69 Prozent Arbeitnehmer, die einfach Dienst nach Vorschrift ableisten, also B-Mitarbeiter.
Natürlich kann Leistungsverweigerung individuelle Gründe haben. Tatsächlich ist jedoch nichts schädlicher für die Motivation im Unternehmen als eine schlechte Führung.
Eine andere Gallup Studie hat erforscht, dass der Wunsch nach guten Führungskräften sogar zur Top 5 der Mitarbeiter-Wunschliste gehört.
Gallup Studie: Was Mitarbeiter wollen
In dieser knapp drei Jahre alten Gallup Studie wurden Mitarbeiter gebeten, 19 berufliche Aspekte auf einer Skala von 1 "überhaupt nicht wichtig" bis 5 "äußerst wichtig" zu beurteilen. Die fünf wichtigsten berufliche Aspekte sind demnach:
Platz 1 & 2: Persönliches Wohlbefinden (4,52 Punkte) und Sicherheit des Arbeitsplatzes (ebenfalls 4,52 Punkte)
Platz 3: Möglichkeit, das tun zu können, was sie richtig gut können
Platz 4: Tolle Kollegen und Kolleginnen
Platz 5: Hervorragende Führungskraft
Der Wunsch nach einem guten Vorgesetzten ist sogar viel wichtiger, als selbst Führungsverantwortung zu übernehmen – letzterer Aspekt landete in der Gallup Studie auf dem vorletzten Platz. Fünf Punkte können wir als Arbeitgeber aus der Gallup Studie lernen.
Gallup Studie: Erkenntnisse
1. Unproduktive Arbeitsverhältnisse beenden
Wissen Sie, wie hoch die A-, B- und C-Quote in Ihrem Unternehmen ist? Einen Mitarbeiter-Bewertungsbogen können Sie hier downloaden. Trennen Sie sich von C-Mitarbeitern.
Leistungsbeurteilungsbogen für Mitarbeiter
Der Mitarbeiter und der Vorgesetzte füllen den Bogen getrennt voneinander aus. Anschließend werden diese Ergebnisse miteinander abgeglichen. Und schon haben Sie eine Kategorisierung in A, B und C.
Ein schnelles Ende ist für beide Seiten das Beste – und auch für die Kollegen, die unter dem C-Mitarbeiter leiden.
Tipps für den Umgang mit B-Mitarbeitern finden Sie hier.
2. Führungskräfte bewerten
Prüfen Sie Ihre Führungskräfte regelmäßig. Einen Bewertungsbogen für Führungskräfte können Sie hier downloaden.
Leistungsbeurteilungsbogen für Vorgesetzte
Die Beurteilung im Unternehmen bleibt gefährlich unvollständig, solange Führungskräfte nicht ebenfalls von ihren Mitarbeitern bewertet werden. Haben Sie den Mut, aus der Beurteilung auch Konsequenzen zu ziehen, sonst können Sie sich den Aufwand sparen.
Auch hier gilt: Trennen Sie sich von C-Kräften. B-Führungskräfte müssen schnell auf A-Niveau gebracht werden – oder gehen.
3. Weiterbildung für Führungskräfte
Achten Sie bei Ihren Führungskräften auf regelmäßige Weiterbildung. Nutzen Sie dazu die Führungsseminare von tempus.
Stellen Sie sich vor, welches Potenzial verschenkt wird, wenn nur 15 Prozent der Mitarbeiter wirklich Leistung bringen, während 85 Prozent hauptsächlich Kosten produzieren. Nutzen Sie die Krise für Änderungen. Tipps dazu finden Sie auf meiner Homepage www.abc-personal-strategie.de und ich empfehle Ihnen meinen Bestseller „Die Cheffalle“.