Zeugnissprache: Diese 15 gefährlichen Phrasen warnen vor C-Bewerbern!


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Die Zeugnissprache gilt als Geheimcode der Arbeitgeber. Allerdings muss der Empfänger die versteckte Botschaft auch verstehen, sonst fällt er auf die schön klingenden Phrasen herein. Welche Formulierungen im Arbeitszeugnis vor unfähigen Bewerbern warnen: Die 15 gefährlichsten Sätze.

Ich bin kein Fan der Zeugnissprache. Denn ich bin ein Freund klarer, ehrlicher Worte. Wie gut haben es Lehrer! Daran musste ich denken, als ich kürzlich das Schulzeugnis eines jungen Bewerbers in den Händen hielt. Deutsch 2, Englisch 1, Mathe 5.

Arbeitszeugnis - Erklärungen

Eine Übersicht, wie Sie Formulierungen im Arbeitszeugnis richtig lesen mit allen wichtigen, aktuell üblichen Beispielsätzen von Note eins bis Note sechs habe ich Ihnen zum Download kostenlos bereitgestellt.

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Der Geheimcode der Zeugnissprache

Was wäre los, würde man als Arbeitgeber einem Mitarbeiter so klar und deutlich ein „Rechnen kann er überhaupt nicht“ ins Arbeitszeugnis schreiben? Willkommen beim Arbeitsgericht!

In der Zeugnissprache hätte der Lehrer die unterirdischen Mathekenntnisse seines Schülers so beschrieben: „Er verfügt über solides Basiswissen“. Klingt ja gar nicht schlecht.

Nicht nur am Ende des Arbeitsverhältnisses sollten Sie die Arbeitsleistung Ihrer Mitarbeiter beurteilen. Hier geht’s zum kostenlosen Download des tempus-Leistungsbeurteilungsbogens.

Der Leistungsbeurteilungsbogen für Mitarbeiter

Der Mitarbeiter und der Vorgesetzte füllen den Bogen getrennt voneinander aus. Anschließend werden diese Ergebnisse miteinander abgeglichen. Und schon haben Sie eine Kategorisierung in A, B und C.

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Damit Sie nicht auf schön klingende, aber gefährlich schlechte Beurteilungen hereinfallen, habe ich Ihnen die wichtigsten negativen Formulierungen der Zeugnissprache zusammengestellt und übersetzt. Ab Note 3 taucht in der Zeugnissprache das Wort „erfolgreich“ generell nicht mehr auf. Bei Bewerbern, in deren Arbeitszeugnis sich die folgenden Formulierungen finden, gilt: Finger weg!

Der C-Mitarbeiter als Gefahr für das ganze Team – sehen Sie sich dazu auch diesen Film an.

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Zeugnissprache: Note 3

„Er erledigte seine Aufgaben verantwortungsbewusst und systematisch“ oder „zur Zufriedenheit.“ (Die Sorgfalt ließ zu wünschen übrig, denn er erledigte die Aufgaben nicht „stets verantwortungsbewusst“)

„Er besitzt das erforderliche Fachwissen.“ (Leider bemerkt man davon nichts in der Praxis)

„Er verfügt über solide Fachkenntnisse.“ (Sein Wissen reicht nicht einmal über die einfachsten Basics hinaus)

„Er fand sich in neuen Situationen zurecht.“ (Erfolgreich war er dabei aber nicht)

„Er erreichte die vereinbarten Ziele.“ (Er engagiert sich nicht mehr als unbedingt notwendig)

10 Tipps im Umgang mit C-Mitarbeitern können Sie hier kostenlos downloaden.

10 Tipps im Umgang mit C-Mitarbeitern

Schlechte Mitarbeiter kann sich keiner leisten. Nur wem es gelingt, viele A-Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden und wer möglichst wenig B-Mitarbeiter oder gar C-Mitarbeiter in seinen Reihen hat, wird dauerhaft am Markt bestehen können.

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Zeugnissprache: Note 4 und schlechter

„Er bewältigte seine Aufgaben.“ (… aber wie!)

„Er verfügt über solides Basiswissen.“ (Er kennt sich überhaupt nicht aus)

„Er war den Aufgaben im Wesentlichen gewachsen.“ (Er war überfordert)

„Er war stets bestrebt, seine Aufgaben gut zu erledigen.“ (Außer Bemühungen brachte er nichts zustande)

„Er erreichte die Ziele mit Unterstützung des Vorgesetzten.“ (Er war unfähig und hat seiner Umgebung zusätzliche Arbeit beschert)

„Er zeigte Verständnis für seine Aufgaben“. (Er war stinkfaul)

„Erledigte seine Aufgaben tadellos.“ (Es gab nichts zu loben)

„Das persönliche Verhalten war im Wesentlichen tadellos.“ (Mit diesem Mitarbeiter gab es häufig Konflikte)

„Das Verhalten gegenüber Kollegen war vorbildlich.“ (… aber er verhält sich schlecht gegenüber Kunden und Vorgesetzten)

„Der Mitarbeiter war kommunikativ.“ (Er hielt die Kollegen von der Arbeit ab)

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„Er verfügt über solides Basiswissen“: Klingt gut, ist aber Note 5 in der Zeugnissprache.

Als Arbeitgeber sollte man sich allerdings bewusst machen, dass die „geheime“ Zeugnissprache ja längst nicht mehr geheim ist. Im Internet kann heute jeder Arbeitnehmer die Bedeutung der Phrasen selbst herausfinden – und bei schlechter Bewertung das Arbeitsgericht aufsuchen. Um diesen Ärger zu vermeiden, wählen viele Personaler deshalb auch in der Zeugnissprache oft viel zu positive Formulierungen.

Referenzgespräche – Klartext statt Zeugnissprache

Meine wichtigste Empfehlung zum Arbeitszeugnis lautet deshalb: Legen Sie es beiseite. Greifen Sie stattdessen zum Telefon. Rufen Sie den früheren Arbeitgeber Ihres Bewerbers an, um im direkten Gespräch ohne Zeugnissprache mehr über die tatsächlichen Arbeitsleistungen des Bewerbers zu erfahren.

Tipps für die Durchführung von Referenzgesprächen erhalten Sie hier.

Referenzgespräche sind ein wichtiger Bestandteil des 9-stufigen Einstellungsprozesses von tempus – mehr zu den einzelnen Stufen erfahren Sie auf meiner Homepage www.abc-personal-strategie.de und in meinem Buch „Die besten Mitarbeiter finden und halten“.

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10. Oktober 2019 - Verfasst von Jörg Knoblauch

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